„Es geht mir saugut!“
Ein Mann tunkt einen Pinsel in ein Glas voll grünem Wasser. Neben ihm sitzt eine Frau im Rollstuhl. Sie malt ebenfalls mit Wasserfarben, aber ihre Hand wird von einer anderen Hand geführt. Der Hand einer Pflegerin.
Geschirr abwaschen, ein Butterbrot schmieren oder einfach nur duschen: Wer eine neurologische Krankheit hat, ist oft auf andere angewiesen. Doch was, wenn die Familie das nicht leisten kann? Wenn Zeit oder Räumlichkeiten fehlen? Dann finden sich Betroffene oft im Altenheim wieder. Mitbewohner sind plötzlich 70 Jahre und älter, besonders jüngere Menschen fühlen sich fehl am Platz. Deshalb braucht es für Neurologie-Patienten einen eigenen Ort, beschloss das Alten- und Pflegeheim Staigacker und gründete 2008 das Johannes-Brenz-Haus.
Die Bewohner sind eine große Clique, alle halten fest zusammen.
Bis zu 16 neurologisch Erkrankte leben hier in einer Wohngemeinschaft zusammen. Wer einmal einzieht, bleibt meist für mehrere Jahre. Dadurch kennen sich alle sehr gut, feiern Feste zusammen und unternehmen Ausflüge in die Region. In Spielgruppen, im Holzbastelraum, bei der Gymnastik, beim Malen, Kochen und Backen, beim Gedächtnistraining oder in geselliger Runde spielt die Förderung der Gemeinschaft eine große Rolle. Im Vordergrund stehe, dass es ein gutes Miteinander gebe, sagt Sabine Laible, Geschäftsführerin. „Wenn jemand neu dazukommt, ist es für uns wichtig zu schauen, dass er auch dazu passt.“



- Können junge Menschen mit neurologischer Erkrankung zu Hause nicht mehr versorgt werden, landen sie oft im Altenheim. Eine Alternative für junge Erkrankte bietet das Johannes-Brenz-Haus. Neben der medizinischen Versorgung ist eines besonders wichtig: gemeinsam ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten.
- Die Deutsche Fernsehlotterie hat den Bau des Hauses mit 300.000 Euro gefördert.
- Beantrage auch Du Fördergelder für Dein Projekt. Infos in unserer Checkliste.